Ich kann nicht 'Nein' sagen – Wie du emotionale Muster erkennst und durchbrichst

Diesen Satz habe ich in meinem Leben schon sehr oft gehört. Dabei geht es nicht um alltägliche Situationen, wie zum Beispiel, ob ich Marmelade essen möchte oder nicht. Es geht um die Situationen, in denen wir eigentlich wüssten, dass ein „Nein“ so wichtig wäre, dass ein „Nein“ gut für uns wäre. Ein „Nein“ das ausbleibt, schadet uns im Grunde.

Und ich denke, das macht das Ganze so verzwickt. Situationen, in denen ich weiß, ich müsste anders handeln und mache es trotzdem nicht. Und diese Situationen bringen uns oft so in Rage, weil wir uns ganz oft dabei selbst erzählen, dass wir es einfach nicht können, weil wir zu doof sind. Selbstvorwürfe sind vorprogrammiert.

Genauso sabotierst du dich vielleicht auch beim Abnehmen. Ein Abnehm Coaching hilft dir, genau das zu erkennen und zu verändern.

Aber so einfach ist es nicht.

Hinter diesem nicht „Nein“ sagen können, steckt etwas viel Komplexeres, etwas viel Individuelleres. Und genau darauf möchte ich heute mit dir mal einen Blick werfen. Also los! 👇

Verschiedene Arten von „Nein“

Die erste Variante ist: Wir sagen nicht „Nein“, obwohl wir es müssten. Wir wissen genau, wir sollten „Nein“ sagen, tun es aber nicht.

Die zweite Variante ist für mich das unausgesprochene „Nein“. Das hat was mit Grenzen setzen zu tun. Das heißt, jemand kommt mir zu nahe, behandelt mich schlecht und ich setze keine Grenze.

Ich glaube, es gibt auch noch dieses „Nein“, was für viele relevant ist, das hinterher wieder in ein „Ja“ kippt. Also ich äußere das „Nein“ zwar, aber ich halte es nicht durch. Und wenn wir uns diese drei Szenarien mal angucken, dann finde ich als erstes wichtig zu verstehen, und diesen Satz darfst du dir wirklich einbrennen, dass ein „Ja“ zu jemandem anderen, zu dem wir eigentlich ein „Nein“ sagen sollten, ein „Nein“ zu uns selbst ist. Und im Umkehrschluss ist ein „Nein“ zu jemand anderem, ein „Ja“ zu uns selbst.

Also wie können wir lernen „Nein“ zu sagen? Wie schaffen wir es, die Grenzen klar zu setzen?
Zunächst ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen. 

Warum sollte ich „Nein“ zu mir selbst sagen, wo ich eigentlich „Ja“ sagen will?
Und warum kriege ich das bei der anderen Person nicht hin?

Also lass uns mal gemeinsam einen Blick auf die möglichen Ursachen lenken. Und die können ganz unterschiedlich sein. Also, lass die folgenden Punkte auf dich wirken und schau mal, welcher dich anspricht.

Gründe, warum es dir schwerfällt, Grenzen zu setzen

Es gibt viele Gründe, warum du aus einem „Nein“ ein „Ja“ machst:

  • Weil du Angst hast, die andere Person zu verletzen.
  • Weil du besorgt bist, was die andere Person von und über dich denken könnte.
  • Weil du gelernt hast, dass anderen Menschen geholfen werden muss, wenn Sie um Hilfe bitten.
  • Weil es für dich schlimm ist, was andere von dir denken.
  • Weil du ein Helfersyndrom hast.
  • Weil du das Gefühl hast, du wirst nur dann geliebt, wenn du „Ja“ sagst.
  • Weil du einfach keinen möglich aufkommenden Konflikt entstehen lassen willst.
  • Weil dir diese Person so wichtig ist, dass du die Bindung zu ihr nicht mit einem „Nein“ gefährden möchtest.
  • Weil dir vielleicht in dem Moment gar nicht bewusst ist, dass dieses „Ja“ zu der anderen Person eine böse Konsequenz für dich hat, da es sich in dem Moment nicht so anfühlt

(Das spielt übrigens auch beim Emotionalen Essen eine große Rolle und genau das lernst du in einem fundierten Coaching zum Abnehmen zu erkennen und aufzulösen.)

Was hinter einem falschen „Ja“ steckt

Ich finde es wichtig, hier auch ein bisschen tiefer reinzugehen. Also lass es ein bisschen wirken, weil ich glaube, gerade bei Gewohnheiten und Mustern neigen wir schnell dazu, es abzustreiten. Also denk wirklich mal darüber nach. 

Vielleicht gibt es auch einen völlig anderen Grund. Doch egal, welcher Grund das ist und egal, wie sehr du diesen Grund auch verurteilst, es ist wichtig, den Grund ernst zu nehmen. Denn mit diesem Grund ist eine Emotion verbunden und diese Emotion sorgt für einen Impuls in dir. Und dieser Impuls heißt: 

„Ich sage jetzt "Ja". Ich setze Grenzen!“

Auch, wenn es gar keinen Sinn ergibt und du dich hinterher vielleicht sogar darüber beschweren wirst, weil es dir immer wieder passiert. Weil du vielleicht einfach nicht gelernt hast, „Nein“ zu sagen. Vielleicht musst du das einfach üben. Das kann durch die Prägung wirklich passieren. Ich denke aber, es ist eher selten so.

Ich glaube, es ist viel wichtiger für dich, diesen Grund, diesen Impuls, diese Emotionen aufzuspüren.

Übrigens: Wenn dich diese Mechanismen auch beim emotionalen Essen begleiten, ist ein Abnehm-Coaching oft der Gamechanger.

Also lass uns dazu mal ein paar praktische Beispiele durchgehen. Denn schlussendlich hast du jetzt ja noch nicht gelernt, wie du Grenzen setzt und „Nein“ sagen kannst. Aber du hast den ersten wichtigen Schritt getan, nämlich den Grund herauszufinden, warum du denkst, es nicht zu können. Und dieser Grund ist nicht: Ich bin zu blöd oder unfähig oder irgendwas.

Nehmen wir also an, du möchtest die andere Person nicht verletzen, indem du „Nein“ sagst oder du wirst nicht geliebt, wenn du „Nein“ sagst.

Eine Frau setzt mit einer Handbewegung klare Grenzen


Ja, du möchtest die andere Person nicht verletzen. Du denkst, du wirst dann nicht geliebt. Beide Situationen sind dabei mit dem Lebensmotiv 'soziale Anerkennung' verbunden. 

Nochmal zur Erinnerung: Die soziale Anerkennung ist eine von 16 Lebensmotiven, die wir alle in uns tragen und das in unterschiedlichen Ausprägungen. Also es sind immer die gleichen, aber sie sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Und die soziale Anerkennung ist der Wunsch nach Lob und Anerkennung von außen. 

Also frage dich mal, wie stark der Wunsch nach Lob und Anerkennung von außen bei dir ist?
Diese Ausprägung geht von: 

„Ich lege ich gar keinen Wert drauf, brauche ich nicht so häufig. Ich baue mir mein Selbstbild eher aus mir heraus auf. Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, was ich nicht kann. Ich brauche da zur Orientierung nicht die Meinung anderer.“ 

bis hin zu: 

„Ich lebe und atme für Lob und Anerkennung. Mein eigenes Selbstbild baut sich fast ausschließlich aufgrund der Meinung anderer auf. Deshalb möchte ich auf gar keinen Fall Fehler machen, um dieses Bild nicht zu zerrütten. Und ich will natürlich auch nicht kritisiert werden, denn Kritik trifft mich mitten ins Herz und ich fühle mich nur gut, wenn ich es allen recht gemacht habe.“

Wenn du also das Gefühl in dir trägst, dass du nur gut bist, wenn du es allen recht machst, dann kannst du dir vorstellen, wie schwierig es in diesem Moment sein kann, Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen. Denn du hast das Gefühl, die Person ist verletzt, wenn du „Nein“ sagst, und in dem Moment hat sie dich (für dich gefühlt) auch nicht mehr lieb.

Ein Coaching zum Abnehmen, wie z.B. mein V.I.P.-Coaching, bringt Licht ins Dunkel, wenn du in ähnlichen Mustern auch bei deiner Ernährung feststeckst.

Es ist deine Wahrnehmung!

Entscheidend ist hierbei: 

„Für dich gefühlt.“. 

Ich glaube, das erste, was du machen kannst, um besser Grenzen zu setzen und „Nein“ sagen zu können oder das zu lernen, ist zu verstehen, warum es dir so schwerfällt. Wir alle schauen zwar auf die gleiche Situation, aber jeder sieht seinen ganz eigenen Film darin. Dein Film in diesem Moment ist, wenn ich „Nein“ sage, hat das fatale Konsequenzen. Ich werde nicht geliebt oder die andere Person ist verletzt. 

Und der erste Punkt ist, dich zu fragen, ob das überhaupt so ist. Ist das wirklich wahr?
Oder ist das nur ein Gefühl? 

In vielen Situationen, je nachdem, wie du auch dein „Nein“ formulierst und dazu kommen wir gleich, ist das natürlich überhaupt nicht wahr. Denn Menschen können mit einem „Nein“ leben. Menschen erwarten vielleicht auch manchmal ein „Nein“ und klare Grenzen. Natürlich hoffen sie vielleicht auf ein „Ja“, aber es heißt überhaupt nicht, dass die Person dich grundsätzlich nicht mehr liebt oder verletzt ist.

Das heißt, überprüfe bitte mal deinen Film. Das kannst du gut machen, wenn du dich mit Menschen austauschst, denen es leichter fällt, „Nein“ zu sagen. Du kannst sie zum Beispiel fragen: 

„Ich habe dich gerade gesehen oder beobachtet. Ich hätte ja in dieser Situation Schwierigkeiten gehabt, „Nein“ zu sagen. Und weißt du, was ich da denke? Ich denke dann … Wie denkst du in dieser Situation?“ 

So kannst du dir neue Impulse holen.

Wenn dir dieser Blick von außen schwerfällt, könnte deine Gebrauchsanweisung genau das aufdecken wie du Situationen bewertest und warum du sie emotional so wahrnimmst, wie du es tust.

Nein sagen lernen


Stell dir vor, du brauchst Hilfe und du weißt, es gibt eine Person, die hilft immer. Vielleicht sagt sie dir das auch noch. Kann ja auch ein Antrieb sein. 

„Ich will lieb und nett sein. Du, wenn du Hilfe brauchst, frag mich.“ 

Natürlich fragst du diese Person und versuchst es nicht bei der Person, die von zehn Mal, neun Mal „Nein“ sagt. Ist doch logisch. So und du musst nicht zu dieser Person werden, die von zehn Mal, neun Mal „Nein“ sagt. Aber du darfst zu dieser Person werden, die dann „Nein“ sagt, wenn ein „Ja“ zu ihrem eigenen Nachteil wird.

Das bedeutet: Überprüfe deinen eigenen Film hinsichtlich: Wie verletzt ist die andere Person wirklich oder wie nicht lieb gehabt wirst du wirklich? 

In der Regel wirst du wahrscheinlich da sogar schon merken, wenn du dir bewusst bist, dass diese Person dich ja vielleicht auch gar nicht unbedingt lieb haben muss. Es kann sein, dass diese Person dich in diesem Moment nicht lieb hat, weil sie gerne eine Lösung gefunden hätte. Eine schnelle Lösung. Und trotzdem, wenn es eine Person ist, die normal denkt, der du wichtig bist, dann wird dieses 

„Ich habe dich nicht lieb“ 

natürlich nicht anhalten. Ist doch völlig klar.

Der zweite Punkt ist: Die andere Person ist verletzt. Und dieser Punkt, gerade wenn du aus dem Lebensmotiv der sozialen Anerkennung schaust, welche bei dir hoch ausgeprägt sein könnte (Doch das wissen wir nicht, denn wir kennen deine Gebrauchsanweisung noch nicht, außer du hast sie schon, dann weißt du es). Dieses Gefühl entsteht ganz oft aufgrund deiner eigenen Brille.

Was meine ich damit?
Wenn du selbst eine hohe soziale Anerkennung hast, dann kannst du schwer mit einem „Nein“ umgehen, weil du ein „Nein“ schnell persönlich nimmst. Wenn jemand sagt: 

„Ich kann dir beim Umzug leider nicht helfen, weil ich an dem Tag keine Zeit habe.“, 

dann hörst du für dich ganz schnell: Ich bin dieser Person nicht wichtig genug. So wird es sich für dich anfühlen. Du wirst viele kleine Enttäuschungen oder Verletzungen in deinem Leben aufgrund der Verhaltensweisen anderer haben. 

Und auch hier gilt wieder: Das ist dein Film. Schließe niemals von deinem Film auf andere Filme. Schließe niemals von deinen Empfindungen auf andere. Du weißt nicht, wie die Person auf der anderen Seite ausgeprägt ist. Du weißt nicht, wie gut sie mit „Nein's“ umgehen kann. Schlussendlich spielt das auch keine Rolle, aber ich will dir diese Brücke trotzdem bauen. Du weißt nicht, ob diese Person verletzt ist, wie du es wärst. Viele Menschen können mit einem „Nein“ sehr gut umgehen.

(Und solltest du merken, dass du dabei regelmäßig in alte Muster fällst, kann auch hier ein gezieltes Coaching helfen, das nicht nur Verhalten, sondern auch deine emotionalen Trigger analysiert.) 

Der Ton macht die Musik

Doch hier kommen wir zu einem anderen wichtigen Punkt: Wenn es vernünftig formuliert ist. Beobachte doch mal, wie sind Menschen, wenn sie wirklich verletzt sind? 

Ich versuche diese Verletzung auszuhalten, denn auch hier geht es wieder darum, wenn es eine Person ist, die du willst, die dir wichtig ist und der du wichtig bist, dann wird diese Verletzung nicht lange anhalten. Und es gibt Situationen, da sind Verletzungen auch in Ordnung und da darf sich auch eine andere Person verletzt fühlen, weil sie sich vielleicht etwas anderes gewünscht hat. Aber daran bist nicht du schuld. Es ist halt das Happy End im Film der anderen Person nicht in Erfüllung gegangen. Und das ist manchmal so im Leben.

Ich gebe dir ein simples Beispiel: 

„Ich würde so gerne mit dir etwas unternehmen. Hast du heute Zeit?“ 

Du hast aber keine Zeit und du musst „Nein“ sagen. Natürlich darf die andere Person enttäuscht sein und je nachdem wie sie tickt, auch verletzt sein. Aber die Frage ist, wie lange hält das wirklich an?

Ich gebe dir noch ein Beispiel und dann kannst du für dich in die Selbstrecherche gehen. Es handelt sich dabei um ein anderes Lebensmotiv. Du magst es nicht, dass ein Konflikt entfacht wird. Und du wirst merken, die Vorgehensweise ist sehr, sehr ähnlich. Es gibt das Lebensmotiv Revanche. Und dieses Lebensmotiv zeigt auf der Skala von 1 bis 10 auch durchaus an, wie gut du mit Konflikten umgehen kannst oder wie sehr du sie vielleicht auch manchmal auslöst. Und wenn du eine niedrigere Ausprägung hast, kann es sein, dass du eher harmoniebedürftig bist und auf jeden Fall kein Interesse an Konflikten hast. Und Menschen, die eine niedrige Ausprägung haben, sagen mir oft: 

„Wenn ich an Konflikte denke, dann schnürt sich mir der Hals zu und ich versuche die wirklich schon im Ansatz zu ersticken.“ 

Die Personen haben ganz oft eine schöne, ausgleichende Art. Aber sie geben dann eher wegen des lieben Friedens willen nach. Vielleicht kennst du das auch. 

„Ach, bevor du jetzt wieder Diskussionen entstehen oder bevor dann irgendein Spruch kommt, mache ich das lieber schnell.“ 

Auch alles okay, bis zu dem Punkt, wo es zu deinem Nachteil ist.

Und die Vorgehensweise, hör mal genau hin, sie ist immer ähnlich.
Entsteht wirklich ein Konflikt aufgrund eines „Neins“?
Welcher Film wird laufen?
Und darfst du diese Konfliktsituation vielleicht jetzt mal aushalten, weil es zu deinem Besten ist?

Ich glaube, du weißt jetzt, wo ich mit dir hinwill. Der erste Schritt ist es, zu verstehen.
Woher kommt dieser Konflikt?
Woher kommt dieses nicht „Nein“ sagen können?
Also, was genau ist der Grund?
Warum bist du bereit, dir ein „Nein“ zu geben und dann die Situation, wenn sie bewusst ist, zu entschärfen? Wie ist es denn wirklich?
Und darf ich es vielleicht auch mal aushalten? Zu meinem Wohl?

(Wenn du das ganz konkret verstehen willst: Hol dir deine Gebrauchsanweisung.) 

Grenzen setzen

Es passt nicht so richtig da rein, aber ich möchte dir so gern noch das andere Beispiel geben, nämlich Grenzen zu setzen. Ich habe dir gesagt, das ist ein „Nein“, was oft nicht ausgesprochen wird. Also du wirst gar nicht gefragt.

Stell dir zum Beispiel vor, deine Schwiegermutter steht jedes Wochenende bei euch auf der Matte. Sie fragt dich nicht, ob sie kommen kann. Sie kommt einfach und es wäre an dir zu sagen: 

„Liebe Schwiegermama, ich möchte nicht, dass du hier jedes Wochenende stehst.“ 

Weil du dich unwohl fühlst, weil es dein Wochenende ist und deine Freizeit geht drauf. Und dein Partner, deine Partnerin ist nicht in der Lage, der eigenen Mutter die Grenze zu setzen.

Eine Hand die ein klares Nein signalisiert


Und ich glaube, dass du vermutlich weißt, dass dein „Nein“, deine gesetzte Grenze, beim Gegenüber ein Unwohlsein verursacht, vielleicht sogar ein kleines Drama. Es gibt sehr viele Schwiegermutter-Dramen. Und doch ist es wichtig, dieses „Nein“ für dich und für deine Lebensqualität zu setzen. 

Denn glaube mir eins: Grenzen setzen mit einem „Nein“, kann die Lebensqualität verbessern. 

Denn wenn du Grenzen setzt und diese Grenzen wirklich bestehen, dann gehen die Menschen auch nicht mehr drüber, ob sie wollen oder nicht. Sie werden sich irgendwann damit abfinden. Und wenn deine Grenzen nicht überschritten werden, wird das einen erheblichen Anteil zu deinem Wohlbefinden beitragen. Von daher wäre es hier wichtig richtig „Nein“ zu sagen.

(Du willst überhaupt erst mal verstehen, warum dir das so schwerfällt? Dann ist deine Gebrauchsanweisung der richtige erste Schritt.)


So lernst du richtig „Nein“ zu sagen

So und jetzt kommen wir zum alles entscheidenden Punkt: Wie lernst du für dich richtig „Nein“ sagen, wie formulierst du dieses Nein? Wie setzt du diese Grenze? 

Und ich denke, ein „Nein“ aus einer emotional geklärten Situation zu formulieren ist schon mal einfacher. Und mit geklärter Situation meine ich genau die Vorarbeit, die wir gerade gemacht haben. Du weißt, warum es dir jetzt so schwerfällt.

Nehmen wir die drei Szenarien: 

  1. Ich habe Angst, die Person zu verletzen.
  2. Ich habe Angst, nicht mehr geliebt zu werden.
  3. Ich traue mich nicht, diese Grenze zu setzen, weil Schwiegermutter ist für mich irgendwie ein anderes Szenario.

Wenn ich weiß, ich möchte diese Person nicht verletzen, dann darf ich ein „Nein“ formulieren, was genau auf dieses Thema einzahlt. Und es geht dabei gar nicht um die andere Person, sondern um dich. 

Warum?
Wir wissen ja gar nicht, ob die andere Person wirklich verletzt ist. Das Ding ist aber, wenn ich dir das jetzt sage, dann wirst du mir, wenn du ein Problem damit hast, „Nein“ zu sagen, in solchen Situationen sagen: 

„Ja, aber ich weiß ja auch nicht, ob sie es nicht doch ist.“ 

Genau deshalb geht es darum, ein „Nein“ zu finden, was nicht verletzend ist. Und das kann so ein Satz sein, wie: 

„Glaub mir eins. Du bist die Person, der ich sofort helfen würde, wenn ich es könnte. Aber es geht diesmal leider nicht. Ich habe schon etwas anderes vor. Ich bin anderweitig verplant. Ich habe andere Pläne.“ 

Ich gebe dir hier bewusst Sätze an die Hand, die sehr allgemeingültig sind, denn ich plaudere mal so ein bisschen aus meinen Coachings.

Manchmal ist es einfach so, bei der Schwiegermutter zum Beispiel, dass gar keine anderen Pläne da sind. Also wir haben nichts vor, wir wollen aber einfach nicht, dass sie kommt. Und vielen fällt es aber schwer zu lügen, was ich nachvollziehen kann. Bin ich auch kein Freund davon. Und der Satz: 

„Da habe ich andere Pläne.“, 

ist nie gelogen, weil mein anderer Plan kann auch sein, ich möchte einfach Ruhe haben und zu Hause sein.

Also: finde ein „Nein“, was der anderen Person richtig viel Wertschätzung gibt, wenn du denkst, dass sie verletzt sein könnte. Das ist wichtig, damit du für dich in den Spiegel gucken und sagen kannst: 

„Ich habe Angst, die andere Person zu verletzen. Ich habe alles dafür getan, dass sie nicht verletzt ist.“ 

Im besten Fall wirst du merken, dass sie es nicht war. Oder du wirst es besser aushalten können, weil du merkst, dass es gar nicht dein Thema ist.

Kommen wir zum zweiten Punkt: Nicht mehr geliebt zu werden. 

Wenn du diesen Impuls hast, formuliere ein „Nein“, was in diese Richtung geht: 

„Glaub mir eins, ich möchte dich so ungerne enttäuschen und es fällt mir so, so schwer, aber ich muss dir sagen, ich kann dir nicht helfen, weil ich habe andere Pläne/ Ich bin anderweitig verplant/ Ich bin nicht da.“

Versuche dich bei diesen Begründungen gar nicht zu rechtfertigen. Das musst du nicht. Nenne einen Grund, der nicht angreifbar ist. Denn wenn du zum Beispiel so was sagst wie: 

„Ich bin mit meiner anderen Freundin zum Essen verabredet“, 

kann sowas kommen wie: 

„Och, kannst du das nicht verschieben?“ 

Also versuche gar nicht auf die Detaildiskussion zu gehen. Ich bin anderweitig verplant und du kannst da nichts ändern. Leider nein.

Ein Herz, welches Chancen und Möglichkeiten zeigt


Drittes Szenario: Die Schwiegermutter.
Mit Sicherheit das herausforderndste Szenario. Ich gebe dir deshalb mehrere Möglichkeiten. Also egal, wie schwer es dir auch fällt, wähle ein Szenario, was zu dir passt.

Szenario eins: 

„Liebe Schwiegermama, so gern, wie ich dich bei mir habe. Es funktioniert leider nicht, dass du jedes Wochenende unangekündigt hier bei uns aufschlägst. Ich würde mir wünschen, dass das ginge. Es geht aber nicht. Und ich bitte dich jetzt beim nächsten Mal vorher anzurufen und zu fragen.“

Wiederholt sich das Szenario, das kann nämlich durchaus sein, dann sagst du: 

„Liebe Schwiegermama, wir hatten letztes Mal darüber gesprochen. Ich muss dir leider sagen, wenn du noch mal unangekündigt kommst, so gern, wie ich dich hier habe, musst du damit rechnen, dass du vor der Tür stehen bleibst.“

Wenn es sich jetzt in dir zusammenzieht, warum ist das so wichtig? Weil du darauf Gespräche aufbauen kannst. Du kannst sagen: 

„Wie beim letzten Mal besprochen.“ 

Also es kommt nicht aus heiterem Himmel. Und für den Menschen auf der anderen Seite ist es eine gute Situation zu kapieren: 

„Oh, die meint ernst, was sie sagt.“

Und wenn es wirklich zu einem dritten Mal kommt, dann wäre es tatsächlich an der Zeit, einmal zu sagen: 

„Das ist total lieb, dass du gekommen bist. Wie schon gesagt, es wäre besser gewesen, wenn du heute angerufen hättest. Denn heute passt es nicht. Ich kann dich leider nicht reinbitten. Ich freue mich auf deinen nächsten Besuch.“

Es gibt mehrere Szenarien, je nachdem, wie du wirklich zu der Schwiegermutter stehst, kannst du das Ganze auch schärfer formulieren. Also du kannst auch durchaus sagen: 

„Bei jedem Besuch, den du uns machst, liebe ich es zu sehen, wie sich dein Sohn/deine Tochter darüber freut. Ich bin allerdings auch noch da und habe auch meine Bedürfnisse. Und mir ist es wichtig, auch mal ein Wochenende frei zu haben, wo niemand kommt, auch keine Familie.“ 

(Wenn du genau wissen willst, warum du innerlich so zusammenzuckst oder dich schuldig fühlst: Deine Gebrauchsanweisung zeigt dir, warum du so tickst – und wie du rauskommst.)


Kleine Hilfsmittel für dich

Kommen wir zu einem letzten Punkt. Es ist auch mal okay zu schwindeln, wenn es für dich und für die andere Person leichter ist. Und glaub mir, ich habe es dir gerade gesagt und du kennst mich vielleicht ja auch schon ein bisschen, ich bin gar kein Freund vom Lügen und ich selbst tue es auch nicht. Ich habe aber auch dieses Problem mit der sozialen Anerkennung nicht, was ich dir vorhin geschildert habe. Doch es ist völlig okay zu sagen, wenn du ein Essen ablehnen willst: 

„Es tut mir leid, mir geht es gerade vom Magen her nicht so gut. Ich würde das jetzt gerne erstmal nicht essen.“ 

oder 

„Es tut mir total leid. Ich habe gerade echt eine Unverträglichkeit gegen XY. Es ist bestimmt super lecker.“

Oder auch einfach: 

„Ich bin gerade so satt. Ich probiere gerne ein Stück, weil ich es unbedingt testen will, aber ich kann das nicht aufessen.“ 

Oder: 

„Total schön, dass du mich besuchen willst. Ich kann an diesem Tag nicht. Ich bin von vorne bis hinten durchgetaktet.“

Warum ist das in dem Moment in Ordnung?
Weil es dir das Ganze leichter machen kann und der anderen Person nicht schadet. Also auch das darfst du dir durch den Kopf gehen lassen. Es sollte die Notlösung sein, denn schlussendlich ist es für dich das Wichtige, dass du wirklich lernst „Nein“ zu sagen.

(Wenn du langfristig deine emotionalen Ausweichstrategien erkennen und verändern willst: Das geht wunderbar mit einem coaching online, das auf deine Persönlichkeit zugeschnitten ist.)

Ich möchte dir jetzt zum Abschluss noch das Gefühl in Aussicht stellen, was du dadurch bekommst. Ja, das wird am Anfang schwierig sein, wehtun und vielleicht wirst du dich auch fragen, ob du das jetzt wirklich richtig gemacht hast. Aber du wirst es merken, wenn dieses „Nein“ in die Umsetzung kommt.

Also, du wurdest wieder gebeten zu helfen. Du hast keine Zeit, du hast abgesagt und es hat sich in dem Moment nicht gut angefühlt. Du wirst merken, dass in dem Moment, in dem die Umsetzung real wird, wie zum Beispiel, dass ein Umzug ansteht und du merkst: 

„Oh Gott, wie hätte ich das noch schaffen sollen?“ 

Dann wird dich ein Glücksgefühl durchströmen. Es wird dich freuen, dass du zu dir gestanden hast. Und dieses Gefühl, das kennst du aktuell noch nicht, weil du es noch nicht praktizierst. Doch es ist so ein schönes Gefühl. Ich glaube, es ist eines der schönsten Gefühle, die wir haben können, wenn wir unserer selbst entsprechen. Es lohnt sich, dafür das „Nein“-Sagen zu üben.

Also: Ich wünsche dir beim „Nein“-Sagen üben ganz viel Erfolg. Ich hoffe, du hast mit diesem Fahrplan ein paar Tipps an die Hand bekommen.

Ein Mann mit ausgestreckten Armen auf einem Felsen der die Freiheit geniesst

Fazit

Es geht zunächst darum herauszufinden, warum es dir so schwerfällt. Frage dich, weshalb du „Nein“ zu dir sagst. Überprüfe deinen Film auf den Wahrheitsgehalt und überlege dir eine Lösungsstrategie, die genau dieses Thema bedient. Es erspart dir natürlich nicht, in die Übung und in die Umsetzung zu gehen.

Ich wünsche mir, dass du das schaffst und hoffe, dass dieser Artikel dich dabei unterstützt!

(Wenn du herausfinden willst, wo genau dein inneres Muster liegt, schau in deine Gebrauchsanweisung – dort erfährst du, wie du Entscheidungen triffst, wie du reagierst und wie du endlich Klarheit findest.)

Und jetzt bist du dran!

Schreib mir gerne dein Feedback in die Kommentare!

Wann fällt es dir besonders schwer, „Nein“ zu sagen?

Was war dein größtes Aha-Erlebnis?

Wenn du Interesse hast, auch einen Blick in deine Gebrauchsanweisung zu werfen, schaue gern hier nach einem passenden Paket für dich.

Viele Grüße

von deinem virtuellen Coach
Dirk

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Dirk Diefenbach
Dirk Diefenbach
Dirk ist dein virtueller Abnehm-Coach von "Abspecken kann jeder". Er führt und begleitet dich auf deinem Weg zum Wunschgewicht, indem er mit dir an den wahren Ursachen deines Übergewichtes arbeitet, die im Kopf stattfinden. Sein Motto dabei: "Wenn dein Kopf erst mal abgenommen hat, folgt dein Körper automatisch!"

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